Donnerstag, 15. Januar 2009





Langlang ists her... Der etwas andere Advent ist nun vorbei (auch wenn mein Adventspaeckle aus Deutschland noch immer nicht angekommen ist...) und ich bin nicht ganz unfroh darueber. Gerade zur Weihnachtszeit gabs doch einige Sachen, die mir etwas gefehlt haben. Nun bin ich aber frisch und froh ins neue Jahr gestartet.

Weihnachten habe ich mit meiner Familie in Maputo verbracht. Unsere schoenen Plaene nach Gaza ins Hinterland zu fahren sind wegen gewisser Unzuverlaessigkeiten leider geplatzt, aber hier war es auch ganz schoen. Ist eben ne Party (unsere Nachbarn haben sich ne riesen Anlage rausgestellt und einfach drei Tage lang die Musik nimmer ausgemacht...). Wir waren in einem Haus von Verwandten in einem Dorf nahe Maputo, haben gekocht, gegessen, getrunken und was man eben sonst so macht. Dabei ist auch dieses wunderbare Bild von meiner lieben Gastschwester Vivi und mir entstanden...

Am Tag darauf bin ich um fuenf Uhr morgens nach Inhambane gefahren. Eine Provinz etwa 500 km weiter noerdlich. Dort war ich fuer etwas mehr als eine Woche. In Inhambane hat es das ganze Jahr nicht geregnet, aber dafuer hat es dann fast die ganze Woche durchgeregnet. Vor allem in den Vorstaedten standen die Haeuser reihenweise unter Wasser.

Inhambane ist ganz anders als Maputo. Sauber, ruhig, ungefaehrlich. Es gibt ganz ganz viele Palmen und die Hauser sind meistens aus Bambus gebaut. Ausserdem gibt es Cashewkerne au masse und viele Fruechte.

Ueber Neujahr war ich dann in Tofo, DEM Strand nahe Inhambane. Normalerweise ist der an Neujahr richtig voll, aber der Regen hat auch da nicht aufgehoert und so war alles etwas nass und dementsprechend leerer. Zum Campen war es auch nur begrenzt geeignet, zumal unser Zelt nicht wasserdicht war und wir staendig aus Angst um ne Gitarre im Zelt das Wasser rausschoepfen mussten. Dafuer haben wir ein gutes Zeichen gesetzt, weil wir vermutlich das einzige Zelt auf dem ganzen Campingplatz mit schwarz und weiss waren. Sonst gab es vor allem Suedafrikaner und da ist eine gemeinsame Sache von Schwarzen und Weissen leider immer noch so gut wie unmoeglich...

Ansonsten hab ich Silvester noch nie so genossen was das Feuerwerk betrifft. Es gab nur ganz wenig, aber dafuer sind die einzelnen viel mehr zur Geltung gekommen. Jede Rakete wurde bemerkt und bewundert.


Jetzt hat aber der Alltag wieder angefangen. In meinem Kinderheim herrscht gerade etwas Kindermangel, weil die meisten in ein anderes Heim geschickt wurden. Unser Heim soll umgebaut werden zu einem Heim nur fuer Behinderte. Die Plaene sehen richtig gut aus und schon in drei Monaten soll alles fertig sein. Eigentlich geniesse ich es auch ein wenig, denn gerade sind noch ein paar der Behinderten da und da es nur so wenig sind finde ich richtig Zeit fuer die. Das sind richtig liebenswerte Menschen mit denen das Arbeiten Spass macht.

2 Kommentare:

Vaddrvoalbra hat gesagt…

Es ist einfach schön und erquicklich, was du so schreibst und wohl auch so treibst.
Reini in Berlin hat mir gesagt, dass im Frühjahr (März oder April) eine Gruppe von Magdeburger Lehrerstudent/innen nach Maputo reisen wird, es gibt wohl eine Partnerschaft zwischen den beiden Universitäten in Sachen Lehrerausbildung. Er meint, es sei sicher gut und informativ, wenn diese Leute mit dir Kontakt aufnehmen könnten. Aber das müssen wir noch telefonisch schwätzen.
Und sonst: ich bin gerührt, dass ihr wegen einer Gitarre das Wasser aus dem Zelt geschöpft habt. Euretwegen wäre es ja wohl nicht notwendig gewesen, und Wasserbetten sind ja im Trend!
Und Silvester: seit wir Dschingas Hausgenossen sind, läuft diese Nacht bei uns ja auch in äußerster Ruhe, d.h.schall- und lichtdicht verbarrikadiert ab: Dschinga hockt mit ihrer Knall- und Blitzphobie mit eingezogenem Schwanz unter dem Tisch, ich glotze fern und Eva ist längst im Bette.
Kein Wunder, dass sämtliche Kinder die Jahreswechselfeiern an anderen Orten bevorzugen: in Berlin, in Mosambik und in St.Johann auf der Alb!

Jonathan Schnülz hat gesagt…

St. Johann auf der Alb ist ja sozusagen "the place to be" für alle Partylöwen. Da steppt der Bär, da rockt der Mob, da boxt der Papst im Kettenhemd!
Und Hannah: Wenn du dich noch eimal über das Wetter beschwerst! Jetzt hat es euch ein wenig ins Zelt geregnet. Das ist ja ungemein tragisch, aber verglichen mit dem Würgegroff des Todes, mit dem der Permafrost zu diesem Zeitpunkt Deutschland in den Krallen hatte, ist das ja mal wirklich ganz schön labbelig. Mir kommen die Tränen.