Donnerstag, 4. Dezember 2008

Advent Advent ein Lichtlein brennt...
Bei mir brennen dieses Jahr keine Lichtlein, aber dafuer die Sonne um so mehr. Es ist zur Zeit richtig heiss und von Gluehwein, Gutsle und Adventskranz kann ich nur traeumen. Aber gut. Ein bisschen Weihnachtsdekoration gibt es auch hier und ich hab sogar einen Adventskalender, bei dem ich jeden morgen ein Tuerchen aufmachen darf.

Vor ein paar Wochen war ich auf einer echt mosambikanischen Hochzeit. Das war eine mords Fete mit total vielen Leuten. Zwischendurch wurden immer wieder ein paar Huehner geschlachtet um fuer den noetigen Essensnachschub zu sorgen und das Bier floss auch nicht zu knapp. Alle Hochzeiten gehen ueber zwei Tage und es ist Tradition, dass der Ehemann der Familie der Frau Geld zahlen muss um sie zu heiraten. Ausserdem wird wirklich alles fuer den Hausstand verschenkt. Das wird dann singend und tanzend dem Paar uebergeben. Daher auch das Bild, da machten sich einige bereit zur Geschenkuebergabe.
Allerdings fuehlt man sich bei solchen Festen auch imemr noch etwas fehl am Platze. Man kann sich eben doch nicht so locker bewegen, man kann die Lieder nicht mitsingen und verstehen auch eher weniger. Bei solch traditionellen Veranstaltungen redet eben doch jeder lieber Changana...

Ansonsten habe ich nun wirklich mit meiner neuen Arbeit angefangen. In diesem Kinderheim gefaellt es mir sehr gut. Bis jetzt lerne ich noch alles kennen, aber ich werde sehr viel Freiraum haben, meine Ideen zu entwickeln. Auf gut Deutsch: entweder mir faellt etwas zum machen ein oder ich sitze rum. Aber hier hat man mal die Moeglichkeit sich etwas zu ueberlegen und auch zu verwirklichen. Die Kinder sind auf jeden Fall immer da. Die haben auch schon angefangen mir etwas Changana beizubringen und ich habe auch Lust da ein bisschen zu lernen.
Hier sind mein mexikanischer Mitfreiwilliger Carlos, Paulo, ein Mitarbeiter und einige Kinder. So langsam kann ich sogar die Namen, was nicht so ganz einfach ist.

Das ist unsere Kueche. Hier wuerde ich ehrlich gesagt mal gerne unser liebes Blaubeurer Kuechenteam sehen. In weisser Kleidung mit Kopfhaube wie sie den Warenkontrolldienst empfangen:-)

Unsere Kleinen beim Mittagschlaf. Wenn sie wach sind rennen sie ueberall rum. Lieben es sich staendig die Kleider auszuziehen und bringen einem Mangos au masse. Auf dem ganzen Gelaende gibt es Mangobaeume und gerade faengt die Mangozeit an. Lecker, lecker, lecker!!!

3 Kommentare:

Vaddrvoalbra hat gesagt…

Am besten gefällt mir die Küche: nicht so schnieke wie hierzulande, und es darf auch mal etwas herumliegen... Hier kannst du dich ja entfalten: Spätzle, Fleischküchle, saure Kartoffelrädle, Ofenschlupfer (wenn Eva kommt, die mag sowas, dem Simeon reichen ein paar Hünerschenkel).
Aber noch schöner bist du inmitten deiner Schützlinge. Das passt!
Und was kannst du dort spielen? Faulei, Hopfe (mit einem Steinchen von Feld zu Feld eines in den Sand gekratzten Spielfeldes), Schattenfangerles, Boccia mit Feldsteinen, Versteckerles ... Habt ihr einen Ball, dann sind die Möglichkeiten gleich vermehrfacht! Ich muss mich mal bei meinen gescheiten Kolleginnen umhorchen, vielleicht wissen die etwas. Aber sonst: alle Achtung! Der Wechsel hierher ist wohl wirklich ein Gewinn!

Jonathan Schnülz hat gesagt…

Das wollte ich ja auch sagen! Sehr beachtlich, was sich da alles tut, wen man mal die Stelle wechselt. Zumal die Mangos ja sehr gesund sind.
Sehr gut ist auch, dass die Kinder offensichtlich derart Angst vor dir haben, dass sie dich mit Essen zu besänftigen versuchen. Solche klaren Autoritätsstrukturen machen die pädagogische Arbeit einfacher: Wer nicht spurt, wird aufgegessen.
Dass dem Vater die Küche gefällt glaube ich nicht, weil ihr da sicher nicht das richtige Küchenradio drin stehen habt. Und selbst wenn, dann empfängt man auch dort kein SWF 1.
Und mach den Kindern auf keinen Fall den Mittagsschlaf im Freien nach, das gibt einen Sonnenbrand wie Nachbars Lumpi!

Vaddrvoalbra hat gesagt…

Also, erstens höre ich beim Kochen SWR 1 (und nicht SWF 1 - das gibt es schon lange nicht mehr)und zweitens würde ich in dieser Küche auch ohne Strom, jedoch mit Hannahs Kurbelradio, das allerdings in Zainingen zurückgelassen wurde, meine Mittagsnachrichten hören können. Aber es wäre doch reichlich umständlich, wenn ich, nur um in dieser Küche kochen zu können, eigens nach Maputo reisen und außerdem ein Radio mitnehmen müsste, mit dem ich zwar etwas hören könnte, aber ob dies dann SWR1 wäre??? Nun ja, vielleicht auf Kurzwelle!
Morgen kommen Herr Schnülz und Herr Vystupanastup und dann gehts scharf auf Weihnachten zu.
Da fehlst du dann - eigentlich schade!